Strychnos nux-vomica – Brechnuss

Die Gewöhnliche Brechnuss (lat.: Strychnos nux-vomica), auch Krähenaugenbaum, Strychninbaum oder Brechnussbaum genannt, ist ein Baum aus der Familie der Brechnussgewächse (Loganiaceae), die in Südostasien beheimatet ist. Die Gewöhnliche Brechnuss bevorzugt tonige Böden und steigt im Hügelland bis in Höhen von 1200 Meter über dem Meeresspiegel. Besonders verbreitet ist der Baum auf Sri Lanka, in Indien und Nordaustralien entlang von Wasserläufen und am Rande von trockenen Wäldern. Rinde, Blätter und Samen enthalten unter anderem das hochgiftige Alkaloid Strychnin. 

Brechnusssamen (Semen strychni bzw. Nux vomica) auch Krähenauge oder Brechnuss genannt, hat in etwa die Form und Größe einer 2-Cent-Münze. Die Schale des grauen Samens ist äußerst hart und steht unter starker Spannung. Wenn es feucht wird, platzt die Brechnuss explosionsartig an den Längsseiten auf und keimt dann aus. 

Die Brechnuss hat einen bitteren, scharfen, Übelkeit erregenden Geschmack. Sie enthält unter anderen die an Chlorogensäure gebundenen Nervengifte Strychnin und Brucin sowie Colubrin und das weniger bedeutende Vomicin. Die giftigen Inhaltsstoffe des Brechnusssamenextrakts bewirken eine Lähmung des Zentralnervensystems. Für verschiedene Vögel und Schnecken ist die Brechnuss ungiftig, z.B. ernährt sich der Nashornvogel unter anderem von den äußerst giftigen Brechnusssamen. 

Nux vomica in der Homöopathie

Das Homöopathicum Nux vomica war eines der ersten Mittel, die von Samuel Hahnemann geprüft und im ersten Band seiner Reinen Arzneimittellehre 1805 veröffentlicht wurden. Das Mittel wird aus den reifen, getrockneten und fein gepulverten Brechnusssamen gewonnen. Nux vomica ist eines der größten, zuverlässigsten und gut geprüften Polychreste. 

Charakteristische Anwendungsgebiete sind die Aufhebung von Schäden, z.B. durch Nebenwirkungen von Medikamenten wie Antibiotika, Schlafmittel und Kortison, sowie Genussmittelekzesse durch Alkohol und Überessen. Nux vomica ist das Mittel für Menschen, die eine sehr geringe Toleranzgrenze haben, z.B. schnell zornig, gekränkt, unzufrieden, überreizt oder ungeduldig sind und überempfindlich auf geringste Geräusche, Gerüche etc. reagieren. In Deutschland ist Nux vomica bis einschließlich der Potenz D3 verschreibungspflichtig. In der Potenz D4 wird Nux vomica bei Entzündungen des Magen-Darm-Traktes geschätzt. 

In Spasmovowen wird die krampflösende und blähungstreibende Wirkung von Nux vomica genutzt z.B. bei Dyspepsie und nervlicher Überreizung. In Payagastron wird Nux vomica bei Magenschmerzen nach dem Essen, Völlegefühl, Übelkeit und Erbrechen genutzt.

Nux vomica ist in folgenden Arzneimitteln enthalten:

  • Payagastron – bei Magenbeschwerden
  • Spasmovowen – bei krampfartigen Magen-Darm-Beschwerden, Blähungen