Migräne
Mehr als acht Millionen Deutsche leiden unter Migräne (englisch: migraine), zwei Drittel davon sind Frauen. Die Erkrankung kann in jedem Alter beginnen; meist liegt der erste Anfall zwischen dem 10. und 20. Lebensjahr. Migräne ist eine neurologische Erkrankung, bei der meist mehrere Generationen betroffen sind.
Typisch für Migräne ist der pulsierende, meist halbseitige (hemiplegische) Kopfschmerz. Oft treten als Begleiterscheinungen weitere Symptome wie Lichtempfindlichkeit, Übelkeit und Sehstörungen auf. Bei vielen Menschen sind die Kopfschmerzen so stark, dass sie sich in einem ruhigen, dunklen Raum hinlegen müssen und nicht mehr arbeiten können. Die Attacke bzw. die Kopfschmerzphase dauert länger als „normale“ Kopfschmerzen, in der Regel zwischen vier und 72 Stunden. Bei rund 10 bis 15 Prozent der Migränepatienten tritt meist vor Beginn der Kopfschmerzen eine Aura auf, so die Angabe der Kopfschmerzgesellschaften wie der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V. (DMKG).
Symptome einer Migräneattacke
- Anfallsartiger, meist halbseitiger Migräne-Kopfschmerz
- Pulsierender oder drückender Kopfschmerz
- Übelkeit oder Brechreiz
- Licht- und Lärmempfindlichkeit
- Neurologische Symptome
Migräne mit oder ohne Aura
Bei einer Aura handelt es sich um neurologische Reiz- und Ausfallserscheinungen im Zusammenhang mit der Migräneattacke. Häufige Symptome einer Aura sind Sehstörungen wie Lichtblitze oder das sogenannte Flimmerskotom. Viele Patienten mit Migräne berichten auch über neurologische Symptome wie ein Kribbeln im Arm oder Bein.
Nach heutigem Wissensstand der Kopfschmerzgesellschaften beruht Migräne auf einer Reizverarbeitungsstörung im Gehirn. Bekannt bei der Migräne ist zudem eine erbliche Komponente, weiß die DMKG.
Von chronischer Migräne spricht man, wenn dieser Kopfschmerz regelmäßig mindestens an 15 Tagen im Monat auftritt.
Bei der medikamentösen Therapie unterscheidet man zwischen einer Akuttherapie und einer vorbeugenden Behandlung (Migräneprophylaxe). Bei leichten Migräneattacken ohne besondere Symptome sind rezeptfreie Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure (ASS) oder Ibuprofen die Mittel der ersten Wahl. Bei starken Kopfschmerzen kommen die teilweise verschreibungspflichtigen Triptane zum Einsatz. Triptane greifen an bestimmten Bindungsstellen des Botenstoffes Serotonin an und unterdrücken die Schmerzsymptome. Anstelle der früher häufig eingesetzten, nebenwirkungsreichen Mutterkornalkaloide (Ergotamine) sollten die modernen Triptane gegen Migräne eingesetzt werden.
Triptane und Schmerzmittel dürfen aber höchstens an zehn Tagen im Monat eingenommen werden, sonst besteht die Gefahr, dass sie einen Dauer-Kopfschmerz hervorrufen.
Homöopathie bei Migräne
In der Homöopathie haben sich Kombinationen aus Gelsemium, Cocculus und Iris bei migräneartigen Kopfschmerzen (Migräne-Echtroplex S) bewährt.
Migräne vorbeugen (Migräneprophylaxe)
Zu einer vorbeugenden Behandlung (Migräneprophylaxe, kurmäßige Einnahme über einen längeren Zeitraum) rät die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) bei drei oder mehr Migräneattacken pro Monat, wenn diese lange andauern oder die Beschwerden sehr schlimm sind. Ein Kopfschmerztagebuch ist hilfreich, um die Zahl der Migräneanfälle zu ermitteln. Als Medikamente werden beispielsweise Beta-Blocker, Antiepileptika oder Kalzium-Antagonisten eingesetzt, denen allerdings viele Migränepatienten wegen ihrer Nebenwirkungen oder negativen Vorerfahrungen skeptisch gegenüberstehen.
Migräne pflanzlich behandeln
Eine natürliche Migränevorbeugung genießt einen zunehmend hohen Stellenwert bei Ärzten und Patienten. Das liegt nicht nur an deren guter Verträglichkeit, sondern auch an dem in plazebokontrollierten Studien erbrachten Wirkungsnachweis, der zu einer Aufnahme in die ärztlichen Therapie-Leitlinien führte. Dazu zählt ein pflanzlicher Extrakt aus der Wurzel der Pestwurz (lat. Petasites hybridus). In Studien zeigte sich eine Reduktion der Migräneattacken um bis zu 60 Prozent.
Gegen die Übelkeit im Zusammenhang mit einer Migräneattacke helfen homöopathische Arzneimittel auf pflanzlicher Basis wie Payagastron Tropfen.
Migräne: Störung im Energiestoffwechsel
Migränepatienten haben nachweislich häufig erniedrigte Magnesium-, Riboflavin- und Coenzym Q10-Werte. Dabei sind die Mikronährstoffe Magnesium, Riboflavin (Vitamin B2) und Coenzym Q10 unverzichtbare Schlüsselstoffe für die Energiegewinnung. Bei einem Defizit an diesen Mikronährstoffen wird der Energiestoffwechsel gestört. Das Diätmanagement mit hochdosiertem Magnesium, Riboflavin und Coenzym Q10 (in Migravent) gleicht dieses Defizit aus. Die drei Mikronährstoffe Magnesium, Vitamin B2 und Coenzym Q10 sind in den offiziellen Leitlinien zur Migräneprophylaxe genannt.
Ergänzt werden sollte eine Migränetherapie idealerweise mit Entspannungsverfahren, viel Bewegung und einem stabilen Tagesrhythmus, raten Migräneexperten.